Forum der Kulturen Stuttgart e.V.

Mehrsprachigkeit als Familienthema

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Für Antonio Russo, dem Leiter des Fachbereichs, ist das Thema Familie ein Querschnittsthema. „Bei uns im Forum wird das überall mitgedacht – bspw. im Bereich Geflüchtete oder Antirassismus.“ So gelingt dem Verein ein ganzheitlicher Blick auf die vielfältigen Belange der Mitgliedsorganisationen. Mit ihnen ist Antonio Russo im engen Kontakt. Sein Alltag besteht daraus, den Vereinen bei der Suche nach Fördermöglichkeiten oder Referent*innen zu helfen. Ein großer Teil seiner Arbeit ist auch die Vernetzung der Vereine und die Organisation von Qualifizierungsmaßnahmen. In der Vergangenheit gab es u.a. Fachtage zu Erziehungsthemen, im Jahr 2022 lag der große Fokus auf dem Thema Mehrsprachigkeit.

Fokus Mehrsprachigkeit
In Kooperation mit dem Ernst Klett Sprachen Verlag organisierte das Forum eine stadtweite Kampagne unter dem Slogan „Weil jede Sprache zählt“. Gemeinsam mit der Stuttgarter Stadtbibliothek fand eine mehrsprachige Lesung des Märchens „Aladin und die Wunderlampe“ statt – auf Deutsch, Mongolisch und Arabisch. „Das Thema Mehrsprachigkeit fängt in den Familien an“, erklärt Antonio Russo. „Es ist wichtig, den Familien zu zeigen, dass ihre Sprachen wertvoll sind und gewürdigt werden.“

Maßgeschneiderte Angebote für eine heterogene Gruppe
Für 2023 hat Antonio Russo sich vorgenommen, seinen Bereich neu zu denken. Dafür hat er sich die Bedarfe der Mitgliedsvereine genau angesehen. Das Thema Finanzierung ist bei allen präsent. „Es ist schwierig in diesem Bereich langfristige Förderungen zu finden“, meint er. Das Förderkonzept „House of Ressources“ des Forums kann kurzfristige Abhilfe schaffen und unterstützt die Vereine mit Finanzmitteln, aber auch mit technischen Geräten oder Räumen. Aber für eine mehrjährige finanzielle Unterstützung im Bereich der Familienbildung fehlt es an Förderungen. Zu den finanziellen Sorgen kommen auch spezifische Themen, wie Sexualerziehung oder die Anerkennung von ausländischen Lehrkräften, die die Vereine beschäftigen. Da braucht es maßgeschneiderte Unterstützungsangebote, an denen Antonio Russo schon arbeitet. Auch das Thema Mehrsprachigkeit soll weitergeführt werden. Dafür ist ein größeres Projekt in Planung, in dem es um die gelebte Praxis bei den Kindern und Jugendlichen der Vereine gehen soll.

Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit
Im Umgang mit den ausschließlich ehrenamtlich geführten Vereinen ist für Antonio Russo ein wertschätzender Umgang unerlässlich. Er achtet darauf, dass die Zuständigen nicht mit Fragen und Angeboten bombardiert werden, denn er weiß, dass ihre Zeit knapp ist. Doch auch eine finanzielle Entschädigung ist ihm wichtig. Wann immer die Vereine für ihr wertvolles Wissen von der Verwaltung oder von Institutionen angefragt werden, sollen sie dafür auch vergütet werden. Das ist eine Selbstverständlichkeit für das Forum.

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Autorin:
Maria Tramountani (sie/ihr)
Interkulturalität und Integration (M.A.)
Autorin | Systemische Beraterin | Trainerin

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